Herzlich Willkommen an Bord unseres Romantische Straße Busses auf unserem Weg entlang der Romantischen Straße.
Es ist schön, dass Sie sich für eine Reise mit uns entschieden haben!
Strecke im Überblick
Frankfurt am Main
Frankfurt ist die größte Stadt Hessens und hat (700.00) Einwohner. Frankfurts Geschichte reicht bis zu den Kelten zurück, die am Main Siedlungen gründeten. Später kamen die Römer, gefolgt von den Alemannen und später den Franken.
Frankfurt gewann im Laufe der Jahre Bedeutung als Handelszentrum und erlangte dadurch Reichtum.
Frankfurt ist heute ein berühmter Messestandort. Internationale Messen wie die Internationale Automobilschau und die Frankfurter Buchmesse finden hier statt.
Üblicherweise folgen auf Arbeiter Kaufleute und einige Frankfurter Banken haben Ihre Wurzeln im 16. und 17. Jahrhundert. Der Gründer der Rothschild Bank stammte übrigens aus Frankfurt.
Aufgrund dieser günstigen Voraussetzungen entwickelte sich Frankfurt auch zum Industriestandort. Hauptsächlich handelte es sich hierbei um Chemiekonzerne, speziell die Farbindustrie, Arzneimittelkonzerne sowie die Foto- und Filmindustrie. Auch die Konstruktion von technischen Gerätschaften siedelte sich hier an.
Goethe, Deutschlands größter und berühmtester Schriftsteller wurde hier geboren. Obwohl sein Geburtshaus im 2. Weltkrieg zerstört wurde, kann es heute wieder besichtigt werden, denn es wurde rekonstruiert.
Das mittelalterliche Stadtbild Frankfurts wurde in der Nacht vom 22.03.1944 von Bomben zerstört.
Die St. Pauls Kirche wird auch die Wiege der Demokratie genannt, denn dort tagte die erste deutsche Volksvertretung. Von 1562 bis 1792 fanden in der Kathedrale die Krönungsfeierlichkeiten der Kaiser statt.
Neben der Kathedrale, etwas oberhalb des Mains befindet sich der Römer, das Rathaus sowie ein rekonstruierter Häuserblock mit Bürgerhäusern aus dem 15. Jahrhundert.
In Frankfurt sehen Sie viel moderne Architektur. Wie das Stadttheater, das Opernhaus oder moderne Wolkenkratzer wie der 279 m hohe Commerzbank Tower.
Eine weitere Attraktion ist der Frankfurter Zoo, einer der sehenswertesten in Europa. Kunstliebhaber schätzen das Städel Kunst Institut mit Gemälden vom 14. bis zum 20. Jahrhundert.
Audiodatei abspielenRomantische Strasse
Die Romantische Straße ist die älteste Ferienstraße der Welt. Sie wurde im Jahr 1900 zum ersten Mal urkundlich als Deutscher Reiseweg Nummer Eins erwähnt. Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges, dem Naziterror und dem damit zerstörten Ruf Deutschlands, überlegten die Bürgermeister von Würzburg, Rothenburg, Augsburg und Füssen, was man tun könnte, um das Ansehen und den Ruf Deutschlands wieder zu verbessern, Man war der festen Überzeugung, dass sich zwischen Main und Alpen ein Teil
Deutschlands wie aus einem Märchenbuch präsentiert, dazu aber dieser national geprägte Name nicht mehr passte. Man rief die Route unter dem neuen Namen Romantische Straße im Januar 1950 wieder ins Leben. Vom ersten Tag an wurde sie, im amerikanischen Sektor des geteilten Deutschland, zwischen den internationalen Flughäfen Frankfurt und München gelegen, zur Visitenkarte für ein neues und friedliches Land, Good Old Germany.
Audiodatei abspielenAschaffenburg
Wir passieren Aschaffenburg, mit ca. 68.000 Einwohnern. Wahrzeichen der Stadt ist die Johannisburg, erbaut zwischen 1605-14, eines der ersten Renaissance Gebäude in Deutschland. Man erkennt das Schloss an den vier Ecktürmen, es ist aus rotem Sandstein. In der Johannisburg befindet sich eine Abteilung der Bayerischen Staatsgemäldesammlung.
Audiodatei abspielenHinweis
An allen Haltestellen können Speisen und Getränke zum sofortigen Verzehr oder zum Mitnehmen erworben werden. Gut zu wissen: Im Bus sind Getränke erhältlich, antialkoholische sowie Wein und Bier, hergestellt an der Romantischen Straße. In Deutschland ist es üblich und zulässig, während einer Zugfahrt und im Reisebus alkoholische Getränke zu konsumieren.
In Deutschland isst man für den schnellen Hunger unterwegs "Kleinigkeiten", da morgens gut gefrühstückt und abends üppig gegessen wird. Dazu zählen zum Beispiel:
- Butterbrezen: frisches Laugengebäck, dünn mit Butter bestrichen
- Salzstangen: gesalzene Weizenmehlbrötchen in länglicher Form mit und ohne Butter bestrichen; können auch belegt werden
- Wurst- oder Käsebrötchen: Weizenmehlgebäck, dass beim Metzger oder im Laden nach eigenen Wünschen belegt werden kann (wahlweise Schweine-, Rind- oder Putenfleisch)
- Fleischkäsebrötchen: der Klassiker in Deutschland für den kleinen Hunger. Weizenmehlbrötchen mit warmen oder kaltem Fleischkäse (Schweinefleisch) belegt, auf Wunsch mit Senf
- Bratwurstsemmel: in Franken muss man ein Brötchen mit gebratenen Bratwürsten gegessen haben, fränkisches Nationalessen (Schweinefleisch)
- Schneeballen: eine süße fränkische Spezialität, Mürbteig in schwimmenden Fett gebacken, im Original mit feinem Zucker oder Puderzucker betreut
- Süße Teilchen: In allen Bäckereien sind süße Teilchen in großer Auswahl erhältlich
Infos zu den Haltestellen Der Romantische Straße Bus ist ein Hop On - Hop Off Bus. Die Fahrt kann beliebig häufig unterbrochen werden, der Fahrer muss nur informiert werden und einen Vermerk am Ticket vornehmen!
Audiodatei abspielenSpessart
Wir durchfahren den Spessart, einen der größten Wälder Deutschlands, mit vorwiegend Buchen und Eichen. Im Nibelungenlied wurde er bereits als "Spechtswald" erwähnt.
Die Handelsstraße zwischen Frankfurt und Rom und auch die 1665 von den Fürsten Thurn und Taxis eröffnete Poststraße zwischen Paris und Prag führte durch den Spessart. Das von Wilhelm Hauff als Räubernest beschriebene historische "Wirtshaus im Spessart" existierte hier und musste Anfang der 60er Jahre der neuen Autobahn weichen. An derselben Stelle steht nun der Rasthof Spessart. Heute ist der Spessart Naturschutzgebiet und ein beliebtes Wandergebiet.
Audiodatei abspielenWürzburg
Wir erreichen Würzburg, die Hauptstadt Unterfrankens.
Würzburg hat heute ca 125.000 Einwohner und erhielt schon im Jahr 1973 den Titel Europastadt. Würzburg hat mehrere inner- und außereuropäische Partnerstädte, darunter Otsu in Japan, Rochester/New York, Salamanca und Caen.
Im 7. Jahrhundert war Würzburg fränkisches Herzogtum. Dann kamen drei iroschottische Mönche: Kilian, Kolonat und Totnan und brachten das Christentum nach Franken. Die Mönche wurden 689 ermordet, aber schon 706 wurde die Marienkirche auf dem Marienberg geweiht und schon 742 wurde der erste Bischof durch den heiligen Bonifatius geweiht. Damals begannen auch die Wallfahrten zu den Gräbern der drei inzwischen als Märtyrer heiliggesprochenen Mönche.
1168 ernannte Kaiser Friedrich I Barbarossa die Würzburger Bischöfe zu fränkischen Herzögen. Die Bischöfe waren somit weltliche und kirchliche Herren der Gegend, also Fürstbischöfe.
Zwei berühmte Männer lebten und arbeiteten in Würzburg: Tilmann Riemenschneider (1460-1531) Holzschnitzer und Bildhauer. Er kam als 18- jähriger nach Würzburg. Insgesamt heiratete er vier Mal und erlangte auf diesem Weg sein Vermögen. Riemenschneider wurde Ratsherr und Bürgermeister. 1525, während des Bauernkrieges, war er auf Seiten der Bauern gegen den Landesherren und wurde nach dem Sieg des Fürstbischofs gefangen genommen, wurde hochnotpeinlich verhört, also gefoltert, und bekam anschließend keine weiteren Aufträge mehr.
Balthasar Neumann hingegen war einer der bedeutendsten Architekten der Barockzeit. Er kam als Glockengießergeselle auf der Walz nach Würzburg .Nach dem Eintritt in die Artillerie des Fürstbischofs erlernte er das Handwerk der Architektur. Zu seinen Hauptwerken zählen unter anderem die Würzburger Residenz und die Marien- Wallfahrtskirche Käppele.
Audiodatei abspielenWürzburg Altstadt
Vor uns liegt die Altstadt von Würzburg, es öffnet sich ein schöner Blick auf die Stadtsilhouette mit ihren vielen Türmen. Eines der Wahrzeichen der Stadt, die alte Mainbrücke, ist eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands, geschmückt mit 12 großen Heiligenfiguren des 18. Jahrhunderts.
Im Röntgenhaus entdeckte 1885 Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannten Strahlen.
Oberhalb der Weinberge thronen die Festung Marienberg und die Wallfahrtskirche Käppele.
Audiodatei abspielenWürzburg Residenz
Nächster Halt ist an der Würzburger Residenz zu einem kurzen Fotostopp.
Die Residenz wurde im 18. Jahrhundert von Balthasar Neumann im Auftrag der Fürstbischöfe erbaut. Sie hat über 300 Räume, die Hofkirche und im Treppenhaus das größte Deckenfresko der Welt von dem venezianischen Maler Giovanni Battista Tiepolo. Am Eingang zum Hofgarten befindet eine Stele, die den Ausgangs- bzw. Endpunkt der Romantischen Straße darstellt.
Im Keller der Residenz befindet sich eines der größten und ältesten Weingüter Deutschlands, der Staatliche Hofkeller. Die historischen Gewölbe bieten Platz für rund 1,4 Mio. Liter Wein.
Man nennt die Residenz das Schloss der Schlösser und Napoleon, der 2 Mal hier war, nannte sie den größten Pfarrhof Europas. Vor der Residenz steht der Frankoniabrunnen. Die Schutzpatronin Frankens steht hoch oben über drei bronzenen Statuen, bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt:
Dem Minnesänger Walther von der Vogelweide, der hier in Würzburg bestattet liegt, dem Bildhauer Tilmann Riemenschneider und dem Maler Matthias Nithart Grünewald.
Schon seit dem Jahr 1982 ist die Residenz Weltkulturerbe der UNESCO.
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Würzburg Residenz UNESCO Weltkulturerbe
WC im Kassenbereich und am Eingang zum Hofgarten, linkerhand der Residenz. Dort befindet sich auch der offizielle Beginn der Romantischen Straße in Form einer Stele. Der Eintritt in den fürstlichen Hofgarten ist kostenfrei.
Audiodatei abspielenWürzburg Main
Würzburg ist der Ausgangspunkt der Romantischen Straße, die 1950 eröffnet wurde, um den Main mit den bayerischen Alpen zu verbinden. Die Romantische Straße ist die bekannteste und beliebteste Ferienstraße Deutschlands. Sie ist die Nachfolgerin des Deutschen Reiseweges Nummer 1 und somit die älteste Ferienstraße weltweit.
Würzburg liegt am Main. Der Main entspringt im Fichtelgebirge in Oberfranken und bei Mainz fließt er in den Rhein. Er ist rund 500 km lang. Entlang des Mains wächst der Frankenwein, ein leicht herber Weißwein, der in eine spezielle Flasche, den Bocksbeutel, gefüllt wird. Nur dieser Wein und auch der Wein des fränkischen Taubertals darf seit fast 300 Jahren in diesen Flaschen abgefüllt werden.
Von Mai bis Oktober finden viele Weinfeste in dieser Gegend statt. Franken ist heute eines der kleinsten, aber auch renommiertesten Weinanbaugebiete Deutschlands.
Audiodatei abspielenGiebelstadt
Über die fruchtbaren Hochebenen des Mains führt uns die Fahrt weiter. Hier wird viel Getreide angebaut, vor allem aber Zuckerrüben. Im nahe gelegenen Ochsenfurt befindet sich eine der größten Zuckerraffinerien Deutschlands.
Der kleine Ort Giebelstadt war im Zweiten Weltkrieg wichtiger Luftwaffenstützpunkt, nach dem Krieg wurde es dann Air Base der American Army. Heute wird der Flugplatz zivil genutzt.
Audiodatei abspielenBad Mergentheim
Wir erreichen nun das Taubertal.
Während das Maintal hauptsächlich für seine Weißweine bekannt ist, ist das Taubertal Heimat fränkischer Rotweine, wie zum Beispiel dem Tauberschwarz, der nur hier an der Romantischen Straße wächst, und dem Schwarzriesling. Die erste Stadt, zu der wir kommen, ist Bad Mergentheim mit 22.500 Einwohnern.
Es ist heute die Gesundheitsstadt an der Romantischen Straße und hat sich im Laufe der vergangenen 20 Jahre zu einem der bedeutendsten Diabetikerkompetenzzentren in Deutschland entwickelt. Die Quellen Bad Mergentheims waren bereits den Römern bekannt, doch blieben sie für fast 2000 Jahre verschüttet. 1826 entdeckte ein Schäfer diese Quellen wieder und der Gesundheitstourismus nahm seinen Anfang.
Zwischen 1525 und 1809 war die Stadt Residenz der Hoch- und Deutschmeister. 1128 wurde dieser Krankenpflege- und Ritterorden in Jerusalem gegründet, um deutsche Wallfahrer zu betreuen.
Nach dem Zusammenbruch des Königreichs Jerusalem gingen die Ritter zurück, um gegen die Slawen zu kämpfen. Sie eroberten Preußen und die baltischen Länder, 1525 auf Luthers Rat hin, wurden die religiösen Grundsätze abgelegt und die Besitztümer in ein Fürstentum umgewandelt. Dieses war die Wiege der Preußischen Länder. Einige Ritter, die treue Katholiken blieben, hatten sich nach Mergentheim zurückgezogen. 1809 wurde dann der Orden durch Napoleon enteignet.
Nahebei liegt der Wildtierpark Bad Mergentheim, auf 35 Hektar leben rund 70 Tierarten, darunter Europas größtes Wolfsrudel, bestehend aus circa 30 Tieren. Besonders während der Fütterungszeiten ist ein Besuch empfehlenswert.
Audiodatei abspielenTaubertal
Das Taubertal war einst ein bedeutendes Weinanbaugebiet, auch heute noch wird hier viel Wein an- und ausgebaut. Im fränkischen Teil des Taubertals darf auch dieser Wein im schon erwähnten fränkischen Bocksbeutel abgefüllt werden. Bekannte Weinbauorte sind Tauberbischofsheim, Beckstein und Markelsheim.
Der Bocksbeutel dient seit fast 300 Jahren als typisches Behältnis für den Frankenwein. Doch wird die Flaschenform als solche schon viel länger verwendet. Sie leitet sich wohl
aus Feldflaschen ab, die aus praktischen Gründen platt gedrückt waren: zum einen wegen des leichteren Transports im Gepäck oder am Körper, zum anderen, weil die Flasche in unebenem Gelände nicht wegrollen kann. Der Inhalt eines Bocksbeutels beträgt üblicherweise 0,75l. Das entspricht drei Schoppen Wein.
Für unsere Gäste haben wir eine Sonderabfüllung im speziellen kleinen Bocksbeutel an Bord, die Sie beim Fahrer erstehen können.
Audiodatei abspielenWeikersheim
Unser nächster Halt ist das kleine Städtchen Weikersheim.
Das Renaissance-Schloss ist um 1600 aus einer Wasserburg der Familie zu Hohenlohe entstanden. Im Rittersaal finden im Sommer Konzerte der Musikjugend Jeunesse Musicale statt, auch in der Schlosskappelle wird musiziert und das Schloss ist auch Kulisse für Opernaufführungen. Erwähnenswert ist auch der Schlosspark, ab 1709 angelegt, gehört er zu den schönsten Barockgärten in Deutschland. Bis 1967 war der Palast im Besitz der Fürsten zu Hohenlohe. Heute gehört er dem Land Baden- Württemberg.
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Weikersheim Marktplatz
Es wird eine Sonderführung durch das Schloss und den Schlosspark zum Sonderpreis angeboten. Bäckerei direkt an der Haltestelle. WC im Schlosshof und hinter dem Rathaus gegen Gebühr.
Audiodatei abspielenRöttingen
Wir durchfahren nun das kleine Städtchen Röttingen, eine alte Weinbaugemeinde im schönen Taubertal. Die Europafahne am barocken Rathaus erinnert daran, dass dieser Ort 1953 zur ersten Europastadt Deutschlands erklärt wurde. Als Europastadt werden all jene Städte bezeichnet, die sich Gedanken zur europäischen Verständigung gemacht haben. In Röttingen initiierte dies der Übersetzer Elmar Düll.
Eine Attraktion Röttingens ist der 2 Kilometer lange Sonnenuhrenweg, auf dem man viel über die Tradition und Funktionsweise dieser Zeitanzeiger erfahren kann. Die alten Griechen nannten den Schattenzeiger Gnomon. Dies war ein Stab, den man senkrecht in die Erde steckte. Die verschiedensten Arten von Sonnenuhren säumen den Weg.
Am Ortsrand befindet sich die Firma Eibe, die Spielplatzeinrichtungen wie Rutschbahnen, Klettergerüste etc. herstellt und in die ganze Welt exportiert.
Audiodatei abspielenCreglingen
Der nächste Ort, den wir auf der Romantischen Straße erreichen, ist Creglingen. Der Ort Creglingen wurde von Alemannen gegründet und besitzt heute eine historische Altstadt mit Ensemblecharakter. Hiervon zeugen noch Teile der Stadtmauer, das ehemalige Schloss und zahlreiche Fachwerkbauten. Doch das absolute Highlight in Creglingen ist der von Tilmann Riemenschneider zwischen 1505 und 1510 geschaffene Marienaltar in der Herrgottskirche. Diese entstand etwas außerhalb der Stadt an der Stelle, an der ein Bauer beim Pflügen eine unversehrte Hostie fand. Am Fundort des Hostienwunders ließen die Herren von Brauneck 1390 eine Herrgottskapelle bauen, die im Spätmittelalter zu einer viel besuchten Wallfahrtskirche wurde. Der Marienaltar ist 7 Meter hoch und sein Mittelschrein zeigt Maria, die von den Engeln in den Himmel getragen wird. Unter ihr sind die Apostel zu erkennen. Die Flügel zeigen Szenen aus dem Marienleben.
Weitere Attraktionen des Städtchens sind das Creglinger Fingerhutmuseum und das Jüdische Museum.
Audiodatei abspielenDettwang
Wir sind auf dem Weg zum Städtchen Dettwang, bekannt durch einen von Tilman Riemenschneider geschnitzten Altar in der kleinen alten Wehrkirche
Audiodatei abspielenRothenburg ob der Tauber
Unser nächster Halt ist eines der Highlights der Romantischen Straße, die mittelalterliche Stadt Rothenburg ob der Tauber.
Heute hat die Stadt ungefähr 12.000 Einwohner, der Beiname ob der Tauber weist darauf hin, dass die Stadt hoch oben über der in der Frankenhöhe entspringenden Tauber liegt.
Ein ganz besonders beeindruckender Moment in der langen Geschichte der ehemaligen Freien Reichstadt ist die Legende vom Meistertrunk!
Während des 30-jährigen Krieges war Rothenburg bei der Protestantischen Union. Ende Oktober 1631 belagerte General Graf Tilly die Stadt mit 60.000 erfahrenen Soldaten. Nach drei Tagen fiel die Stadt in seine Hände. Die Soldaten plünderten die Ratsherren.
Diese wurden zum Tod durch das Schwert verurteilt. Die Stadt sollte zerstört werden. In dieser Situation wurde Tilly ein Humpen mit 3 1⁄4 Liter Wein angeboten. Er bekam bessere Laune und versprach, die Stadt zu schonen, wenn einer der Ratsherren 3 1⁄4 Liter Wein in einem Zug austrinkt. Altbürgermeister Georg Nusch nahm die Wette an und es gelang ihm, den Humpen zu leeren. Er überlebte diesen Meistertrunk um 37 Jahre und starb 80- jährig. Tilly hielt sein Versprechen und verschonte Stadt und Ratsherren.
Man kann die Vorführung des Meistertrunkes sehen. An der dem Marktplatz zugewendeten Ratsherrentrinkstube, heute die Tourist Information, öffnen sich links und rechts der Uhr zwei Fenster und man sieht die Figuren von Tilly und Nusch den legendären Meistertrunk, von 11-15 Uhr zur vollen Stunde, abends 21 und 22 Uhr.
Rothenburg wurde im 2. Weltkrieg zu 40 % zerstört. Glücklicherweise hatte der amerikanische High Commissioner John Jay Mc Cloy , der ein Bild von Rothenburg aus dem Hause seiner Mutter kannte, Mitleid und verhinderte weitere Luftangriffe. Später wurde ihm hierfür das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Das ganze Jahr über kann man in Rothenburg in Weihnachtsstimmung kommen. In Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf mit Weihnachtsmuseum machen die 30.000 Festartikel Lust auf den nächsten Winter. Pyramiden, Schwibbogen, Räuchermännchen, Nussknacker, Kugeln, Sterne, Engelshaar Gäste aus aller Welt drängeln sich ganzjährig im trauten Lichterglanz durch das Reich der Vorfreude und erhalten einen authentischen Eindruck, wie Weihnachten in Deutschland gefeiert wird.
Audiodatei abspielenSchillingsfürst
Vor uns liegt nun das kleine Städtchen Schillingsfürst am Steilabfall der Frankenhöhe zum Wörnitz- und Taubertal, darüber das mächtige ehemalige Residenzschloss der Fürsten Hohenlohe , erbaut 1705-1740. Es hat 70 Räume mit 365 Fenstern.
Nachdem das Schloss in Schillingsfürst auf dem höchsten Punkt der Stadt steht, musste man die Wasserversorgung durch Muskelkraft sicherstellen. Dies gelang durch die im Jahr 1702 eingerichtete Ochsentretanlage, die über 200 Jahre im Einsatz war. 2400 Liter Wasser konnten pro Stunde transportiert werden. Heute noch kann die Ochsentretanlage im Brunnenhausmuseum besichtigt werden.
Audiodatei abspielenFrankenhöhe
Wir queren nun die bis 550 m hohe Frankenhöhe, die hier eine Wasserscheide bildet, südlich fließen die Flüsse in die Wörnitz, Donau und Schwarzes Meer, nördlich Tauber, Main, Rhein und Nordsee.
Audiodatei abspielenFeuchtwangen
Wir erreichen jetzt das im Jahre 817 erstmals urkundlich erwähnte Städtchen Feuchtwangen, das damit zu den ältesten Orten an der Romantischen Straße zählt. Der Legende nach war es Kaiser Karl der Große, der sich bei der Jagd im Wald verlaufen hatte und zum Dank für seine wundersame Errettung ein Kloster gebaut hat. Es soll eine Taube gewesen sein, die ihm den richtigen Weg wies.
Im Jahr 1241 wurde Feuchtwangen Freie Reichsstadt. Die Reichsfreiheit der Stadt endete mit der Verpfändung an die Burggrafschaft Nürnberg im Jahr 1376. Während des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1618 und 1648 wurde die Stadt wiederholt geplündert. Seit dem Jahr 1949 finden in Feuchtwangen zwischen Mai und August die Kreuzgangspiele statt. Otto Kindler, der erste Intendant der Kreuzgangspiele und zugleich auch einer der Gründungsväter der Romantischen Straße, hatte die Festspiele ins Leben gerufen.
In der Ortsmitte befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, die im 13. Jahrhundert erbaute Stiftskirche mit einem romanischen Kreuzgang. Gleich daneben lockt das Café am Kreuzgang mit Torten, Pralinen und Konfekt. Es ist eines der ältesten und traditionsreichsten Caféhäuser an der Romantischen Straße.
Seit dem Jahr 2000 befindet sich eine von neun Bayerischen Spielbanken in Feuchtwangen. Auf zwei Ebenen können die Gäste zwischen klassischem Glücksspiel und Automatenspiel wählen. Die Spielbank ist die zweitbest besuchte in Bayern.
Audiodatei abspielenDinkelsbühl
Vor uns liegt nun die ehemalige Freie Reichsstadt Dinkelsbühl
Die Stadt wurde vor über 1000 Jahren von einem Bauern (Dinkelbauern) gegründet und bereits 928 erwähnt. Der Name bedeutet Kornhügel. Im 12. Jahrhundert gab Barbarossa seinem Sohn die Stadt als Hochzeitsgeschenk und Konrad erbaute die Stadtmauer.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt durch Kinder errettet. Dinkelsbühl war katholisch und sollte zerstört werden. Dann zogen die Kinder, angeführt von des Torwächters Tochter Lore, dem schwedischen Leutnant Sperreuth entgegen. Der hatte kurz vorher seinen eigenen Sohn im Kindesalter verloren, als er die Kinder sah, brachte er es nicht übers Herz, die Stadt zu zerstören. Diese Errettung feiert Dinkelsbühl jedes Jahr im Juli mit der Kinderzeche
Wahrzeichen der Stadt ist das Münster St. Georg, eine der größten spätgotischen Hallenkirchen in Süddeutschland. Vor der Kirche befindet sich das Denkmal von Christoph Schmidt, der das bekannte deutsche Weihnachtslied Ihr Kinderlein kommet komponiert hat.
Die Region entlang des Flusses Wörnitz ist bekannt für die Zucht von Karpfen und Heimat zahlreicher Störche. Auf den Dächern der Rathäuser von Nördlingen, Dinkelsbühl und Feuchtwangen kann man ihre Nester beobachten.
Audiodatei abspielenLimes
Die Romantische Straße quert nun den Limes, den einstigen Grenzwall des römischen Reiches. Zwischen hier und Füssen folgt die Romantische Straße dem Verlauf der alten römischen Handelsstraße Via Claudia Augusta. De Abschnitt ist über 2000 Jahre alt.
Audiodatei abspielen49. Breitengrad
Wir überqueren den 49. Breitengrad und befinden uns auf gleicher Höhe wie Karlsruhe, Paris, die Nordgrenze der USA und der Mongolei. Er ist die Grenze zwischen Mittelfranken und Schwaben.
Audiodatei abspielenWallerstein
Am Fuß des vor uns liegenden Hügels liegt das kleine Städtchen Wallerstein. Wahrzeichen ist das Schloss der Fürsten von Öttingen-Wallerstein, einer Adelsfamilie,
die 4 Schlösser bzw. Burgen besitzt und die örtliche Brauerei (eine von 1600 bayerischen Brauereien, die rund ein Viertel der Weltproduktion brauen).
Mitten auf der Hauptstraße steht eine Pestsäule, aufgestellt als Dank für das Ende einer großen Pestepidemie im Jahr 1720. Die Beulen der Säule symbolisieren Pestbeulen. Rings um die Säule sieht man drei Helfer gegen den schwarzen Tod, die Heiligen Antonius, Rochus und Sebastian, oben auf der Säule steht oben die Madonna. Die Säule ist eine Kopie der Wiener Pestsäule.
Wallerstein ist auch der Brauort des Romantische Straße Zwickel Bieres. Dieses wird in der Fürstlichen Brauerei Öttingen-Wallerstein gebraut. Es handelt sich um ein ungefiltertes helles Kellerbier , ist leicht hefig und vollmundig im Geschmack. Selbstverständlich können Sie dieses speziell für uns gebraute Bier im Bus probieren oder als Souvenir erwerben
Audiodatei abspielenNördlingen
Bereits von weitem sieht man das Wahrzeichen von Nördlingen: den 90 Meter hohen Daniel, auf den 365 Stufen führen. Von oben kann man bei klarem Wetter 99 Kirchtürme erkennen.
Die Stadt wurde 898 als karolingischer Königshof urkundlich erwähnt, seit 1219 findet die 10 Tage dauernde Pfingstmesse statt, sie war im Mittelalter die bedeutendste Fernhandelsmesse in Deutschland. Die im 14. Jahrhundert gebaute und im 16. und 17. Jahrhundert verstärkte, kreisrunde Stadtmauer, verfügt bei einer Länge von knapp 5 km über 5 Tore, 11 Türme und zwei Bastionen.
Heute ist Nördlingen nach Rothenburg und Dinkelsbühl die drittbest erhaltene Stadt an der Romantischen Straße.
Früher waren Türmer die Alarmglocken der Bürger. Heute gibt es in Deutschland nur noch zwei regelmäßig besetzte Türme. Einer steht in Münster, der andere ist der Daniel in Nördlingen. In höchster Höhe gibt es hier die Türmerstube mit Bett, Ofen, Toilette und Kochecke. Neben den beiden Türmern hat es die Katze Wendelstein zu Weltruhm gebracht. Eines Tages war sie da und seitdem ist sie geblieben. Und weil sie die schmutzenden Tauben verschreckt, zahlt ihr die Stadt Nördlingen das Futter.
Unser Bus hält neben dem historischen Rathaus der Stadt, nur wenige Schritte von der beeindruckenden Georgskirche entfernt. Nutzen Sie unseren kurzen Halt, um eines der Hauptwerke der süddeutschen Gotik zu besuchen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit Nördlingens ist das ehemalige Bahnbetriebswerk. Dort zeigt das Bayerische Eisenbahnmuseum über 100 Originalfahrzeuge ein Augenschmaus für jeden Lok-Fan!
An den Wochenenden von April bis Oktober kann man auf der Romantischen Schiene von Nördlingen über Dinkelsbühl nach Feuchtwangen und zurück fahren.
Audiodatei abspielenNördlinger Ries
Schaut man sich nun einmal um, kann man erkennen, dass man sich in einer kreisrunden, von Bergrücken umgebenen Ebene befindet, dem Nördlinger Ries. Das Ries ist eine runde Ebene von ca. 25 km Durchmesser, umgeben vom Fränkischen und Schwäbischen Jura. Zuerst dachte man, dass dieser Krater durch eine Untergrundexplosion entstand. Dann waren hier japanische und amerikanische Wissenschaftler für die Erforschungen und im August 1970 waren die Astronauten von Apollo 14 und 17 zum Training in den Steinbrüchen des Juras. 1973 wurde der Krater von Wissenschaftlern des Max-Planck-Institutes aus München untersucht und es stellte sich heraus, dass der Krater durch einen Meteoriten Einschlag vor 15 Millionen Jahren entstanden ist.
Es gab hier mal einen See, nun ist der Krater eine sehr fruchtbare Gegend, genannt die kleine Kornkammer Bayerns. Es wächst hier Roggen, Gerste, Weizen, Kartoffeln, Mais, Futter- und Zuckerrübe. Es gab auch bereits Ansiedlungen in der Steinzeit, vor kurzen hat man Schädel gefunden, die man 13000 Jahre alt datierte.
Audiodatei abspielenHarburg
Hoch über dem Tal der Wörnitz liegt die mächtige HARBURG , die zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert über dem strategisch wichtigen Durchbruch der Wörnitz durch den Jura errichtet wurde. Die Burg war ursprünglich im Besitz der Staufer und gehörte seit 1295 den Grafen von Öttingen, später den Fürsten von Öttingen-Wallerstein. Heute befindet sich ein Museum in ihr, mit, unter anderem, Werken der beiden großen Bildhauer Veit Stoß und Tilman Riemenschneider. Bis Februar 1980 befand sich hier die größte Privatbibliothek Deutschlands mit über 140.000 Bänden. Bevor sie jedoch nach Amerika verkauft werden sollte, griff der Freistaat Bayern mit 22 Mio. zu. Die Bände gehören nun zur Staatsbibliothek in München.
Allerdings dient die mächtige Harburg nicht nur als Touristen Attraktion. Neben der St. Koloman Kapelle bei Schwangau ist die Harburg einer der beliebtesten Hochzeitsorte auf der Straße für verliebte Paare, wie die Romantische Straße ursprünglich benannt werden sollte.
Audiodatei abspielenDonauwörth
Die nächste Stadt an der Romantischen Straße, die wir passieren ist Donauwörth. Schon von weitem sieht man die beiden Kirchen, die gotische Pfarrkirche aus dem 15. Jahrhundert, im Turm eine der schwersten Glocken Bayerns von 1512, die 6,5 Tonnen schwere Pummerin. In der Heilig-Kreuz-Kirche ,mit dem gelben Kirchturm, aus dem 18 Jahrhundert befindet sich das Grab von Maria von Brabant, die 1256 auf Betreiben ihres Ehemannes- Ludwig dem Strengen wegen angeblichen Ehebruch geköpft wurde. Als sich später herausstellte, dass sie unschuldig war, gründete Ludwig als Sühne dieses Kloster.
Hier an der Mündung der Wörnitz in die Donau entstand zur Zeit der Völkerwanderung eine erste Ansiedlung von Fischern und Bootsleuten bereits ab dem 5 Jahrhundert nahe einer Furt. Donauwörth wird auch 1000 jährige Brückenstadt genannt. Vor 1000 Jahren wurde die erste Brücke gebaut, die aber 30-mal durch Fluten und Kriege zerstört wurde.
Mit dem ersten Brückenbau gewann der Ort an Bedeutung und wurde Stadt, sie war ein wichtiger Teil der europäischen Handelsstraße zwischen Norwegen über Nürnberg und Augsburg nach Italien. Könige und Kaiser waren sich der strategischen Bedeutung bewusst und die Stadt bekam Markt-, Münz- und Zollrechte, war Handelsplatz hauptsächlich für Salz. Wenn Kaiser und Könige Geld benötigten, wurde die Stadt an die Herzöge von Bayern und die Fugger aus Augsburg versteigert, obwohl sie Freie Reichsstadt war.
Donauwörth ist die Geburtsstadt von Käthe Kruse, die hier wurden die später nach ihr benannten Puppen erfand. Wie so oft, steht am Anfang einer genialen Erfindung meist ein persönliches Bedürfnis. In diesem Fall war es Käthe Kruses Tochter, die sich Weihnachten 1905 sehnsüchtig eine Puppe wünschte. So kreierte Käthe Kruse den Prototyp des Sandbabys, der sich entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Verkaufsschlager entwickelte. Längst sind Käthe-Kruse-Puppen begehrte Sammlerstücke, die zu exorbitanten Preisen gehandelt werden.
Audiodatei abspielenDonau
Hier, bei Donauwörth überqueren wir die Donau, dem mit fast 3000 km Länge zweitlängstem Fluss Mitteleuropas, die Quelle sprudelt bei Donaueschingen im Schwarzwald, von dort fließt sie durch 10 Länder und 4 Hauptstädte: Wien, Budapest, Bratislava und Belgrad dann ins Schwarze Meer. Unweit von hier, in der Nähe von Rain, mündet der Lech in die Donau.
Audiodatei abspielenEnergien
Erneuerbare Energien sind in der deutschen Energiepolitik ein zentrales Thema. Nach den Atomunfällen der vergangenen Jahre, aber speziell durch das Unglück in Fukushima, fand in Deutschland ein Umdenken statt. So treffen wir entlang unserer Reise zwischen Main und den Alpen immer wieder auf Biogasanlagen, Solarfelder und Windräder und wir müssen uns nicht wundern, wenn wir auf wenige Kühe, aber unzählige Maisfelder treffen, denn der Mais wird zur alternativen Energiegewinnung genutzt.
Audiodatei abspielenGablingen
Bei Gablingen fahren wir an einer Anlage vorbei, die ehemals dem amerikanischen Raketenfrühwarnsystem diente.
Audiodatei abspielenAugsburg
Unser nächstes Ziel ist die mit 265.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Bayerns, Augsburg.
Gegründet wurde die Stadt im Jahre 15 v.C. von Kaiser Augustus. 450 Jahre lang war Augusta Vindelicorum die Hauptstadt der römischen Provinz Rätien. So ist es kein Wunder, dass Augsburg Deutschlands zweitälteste Stadt nach Trier ist. 500 Jahre lang war Augsburg Freie Reichsstadt und 1200 Jahre Bischofsstadt, seit 1970 gibt es hier eine Universität.
Im 16 Jahrhundert war Augsburg die reichste Stadt der Welt wegen zweier Familien: den Welser und den Fugger. Die Welser waren Kaufleute, die Schiffe nach Amerika sandten.
Die Fugger wurden zuerst reich mit Garn und Webereien später waren sie die Bankiers der Monarchen, Herzöge und Bischöfe.
Jakob Fugger, genannt Jakob der Reiche, gründete 1519 die älteste Sozialsiedlung der Welt, die Fuggerei. Sie ist eine Stadt in der Stadt mit Kirche und Schule, 53 Häusern mit 106 Wohnungen, die für 0,88 im Jahr vermietet werden. Man muss jedoch in Augsburg geboren, katholisch, arm & verheiratet sein, sowie über einen guten Ruf verfügen. Die Bewohner der Fuggerei müssen abends um 22 Uhr zu Hause sein. Zuspätkommer müssen 50 Cent Strafe zahlen. Heute können Gäste im Fugger- und Welser- Erlebnismuseum mehr über diese zwei einflussreichen Handelsdynastien erfahren.
Augsburg ist Geburtsort berühmter Männer: Zwei Maler des Mittelalters, Hans Holbein der Ältere und Hans Holbein der Jüngere sowie Leopold Mozart, der Vater von Wolfgang Amadeus Mozart wurden hier geboren, aber auch Rudolf Diesel, der 1892 den nach ihm benannten Dieselmotor erfand und mit den MAN-Werken weiterentwickelte, sowie Berthold Brecht, einer der berühmtesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
Es gibt auf der Romantischen Straße bislang drei UNESCO Weltkulturerbestätten: Die Fürstbischöfliche Residenz in Würzburg, den Limes bei Dinkelsbühl und die Wieskirche im Pfaffenwinkel. Das im Jahre 1642 errichtete Kanalnetz in Augsburg, das vom Lech gespeist wird, und die Schlösser König Ludwigs II. haben sich um eine Aufnahme in diese Liste beworben.
Audiodatei abspielenFriedberg
Wir passieren Friedberg, wo 1257 der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Strenge, eine Burg bauen ließ. Unter deren Schutz entstand die Stadt. Hauptanlass der Gründung war der Salzhandel, der erhebliche Zölle einbrachte.
Audiodatei abspielenKonzentrationslager
In Dachau, vor den Toren Münchens errichteten die Nationalsozialisten das erste Konzentrationslager des Dritten Reiches. Berüchtigt sind die medizinischen Experimente, die dort an den wehrlosen Opfern vorgenommen wurden. Über 6 Millionen Menschen wurden von den Nazis in den zwölf Jahren des Schreckens ermordet, darunter Juden, Roma, Sinti, Homosexuelle, politische Gegner und Andersdenkende.
Audiodatei abspielenNymphenburger Schloss
Wir überqueren nun den Nymphenburger Kanal, im Hintergrund sehen Sie die prächtige Anlage des Nymphenburger Schlosses.
Es wurde 1664 als Sommerresidenz erbaut und 1715 vergrößert. Sehenswert ist in jedem Fall der Schönheitengalerie von König Ludwig dem I., der ein großer Kunstliebhaber war. Im Jahr 1848 musste er wegen seiner Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abdanken. Hier erblickte König Ludwig II am 25. August 1845 das Licht der Welt.
Audiodatei abspielenMünchen
Über die Autobahn erreichen wir nun die bayerische Landeshauptstadt München.
Einst wurde die Millionen - Stadt von Benediktiner Mönchen gegründet und auch heute noch ziert ein Mönch Münchens Stadtwappen. Ohne jeden Zweifel verdankt München seinen Ruhm den Bayerischen Königen.
Der bekannteste war König Ludwig II, der auch Märchenkönig genannt wurde. Er wurde am 25.08.1845 auf Schloss Nymphenburg geboren und am 13.06.1886 tot im Starnberger See gefunden. Er war der Bauherr von Schloss Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee.
Er zog sich in seine eigene Welt zurück und war nur wenig an Staatsangelegenheiten interessiert. Viermal ließ er Richard Wagner an seinen Hof rufen, um seine Opern zu spielen.
Der letzte Bayerische König, Ludwig III. dankte im Jahr 1918 mit dem Ende des Ersten Weltkrieges ab.
Im Jahr 1920 eröffnete die Nationalsozialistische Partei in München die Parteizentrale. Nach einem erfolglosen Beginn wurde Hitler inhaftiert und organisierte nach der Freilassung die Partei von hieraus neu.
Nach 66 Bombenangriffen während des 2. Weltkriegs wurden mehr als 10.000 Gebäude zerstört. Die Bevölkerungszahl sank von 840.000 auf 409.000 Einwohner.
Heute ist München die drittgrößte Stadt in Deutschland nach Berlin und Hamburg, aber vor Frankfurt und Köln. München zeigt sich führend in Handel und Gewerbe und ist ein erfolgreicher Industriestandort.
Das Leben in München ist anders als in anderen Städten Deutschlands. Bayern sind sehr traditionsbewusst, lieben ihren Fasching und das Oktoberfest. Während des Oktoberfestes kommen mehr als 6.4 Millionen Gäste zu Besuch, trinken 6,7 Millionen Liter Bier, essen 114 Ochsen und 58 Kälber.
Weitere besondere Gerichte sind Weißwürste, Knödel und Schweine- und Rinderbraten. Das berühmteste Lokal ist das Hofbräuhaus.
Audiodatei abspielenEnde
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Fahrgäste. Wir nähern uns unserer letzten Haltestelle und möchten uns an dieser Stelle von Ihnen sehr herzlich im Namen des gesamten Teams der Romantischen Straße verabschieden und uns für Ihre Fahrt mit dem Romantischen Straße Bus bedanken. Bitte stellen Sie beim Verlassen des Fahrzeugs sicher, dass keine Gepäckstücke oder persönliche Gegenstände im Bus liegenbleiben.
Wir bedanken uns sehr herzlich, dass Sie uns Ihr Vertrauen geschenkt haben und die Romantische Straße mit uns bereist haben. Wenn Sie mit den zahlreichen Erinnerungen im Gepäck wieder zu Hause angekommen sind, freuen wir uns, wenn Sie über das Erlebte berichten und uns an Freunde und Bekannte weiterempfehlen. Sollte es ihrerseits Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschläge geben, bitten wir Sie uns dies mitzuteilen, Ihre Meinung liegt uns am Herzen.
Wir sind auf Ihre während der Reise gesammelten Eindrücke sehr gespannt und teilen diese gerne auf unseren Facebook Seiten
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
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